Hin und wieder muss man sich ein sportliches Ziel setzen, um sich selbst, seinem inneren Schweinehund und der Welt zu beweisen, dass man es immer noch kann. Deshalb hatte ich mir erneut das Ziel "10km Lauf" gesetzt und mir selber bewiesen, dass es das doch noch nicht gewesen sein kann.
Wir schreiben den 5. Januar 2015 – eine Gruppe von Frauen
entscheidet sich die Laufschuhe anzuschnüren und einen 10km Lauf zu bestreiten –
den Vancouver SunRun 2015. Die Vorbereitungen wurden relative Ernst genommen,
manchmal ein bisschen weniger, manchmal ein bisschen mehr. Die Vorbereitungen
begannen im Januar und die Gruppe rannte zwei Mal die Woche am English
Bay, dem wunderschönen Stadtstrand von Vancouver. Die Kulisse entschädigte vor
allem anfangs für die Strapazen. Mit dem Ziel, den Lauf unter einer Stunde zu
beenden, rannte die Gruppe über Brücken, Strassen, durch Wälder und Parks. Das
Wetter war grossartig während dieses Frühlings und die Motivation war dementsprechend gross. Die
Belohnung folgte am SunRun selber – mit einer Zeit von 55 Minuten wurde das
Ziel mehr als erreicht. Nicht schlecht für den ersten Lauf!
Wir schreiben den 13. Januar 2017 – eine Gruppe von Frauen und Männern entscheidet sich die Laufschauhe anzuschnürren und einen 10km Lauf
zu bestreiten – den Vancouver SunRun 2017. Die Motivation war gross, als die
Entscheidung an einem Freitagabend in einem Pub nach ein paar Drinks getroffen
wurde. Der erste Lauf wurde dann am 21. Januar erfolgreich absolviert und der
Optimismus war gross, dass man Mitte April in Form sein würde. Was darauf
folgte, waren Wochen mit Höhen und Tiefen, mehr Tiefen, wie man rückblickend
zugeben muss. Vancouver erlebte den schlechtesten Frühling seit 60 Jahren. Erst
kam der Jahrhundertschnee und dann zwei Monate Dauerregen. Anfangs war die
Sorge in der Gruppe noch nicht gross, man konnte sich ein paar Tage/Wochen
Pause gönnen, denn der SunRun war ja noch Monate entfernt. Doch als das Wetter
nicht besser wurde, stiegen die Zweifel in der Gruppe und die ersten Stimmen
wurden laut, dass man jetzt wohl auch bei Regen rennen gehen musste. Aber wer
steht Sonntagmorgens auf, wenn man schon beim Aufwachen den Regen ans Fenster
prasseln hört? Ihr könnt euch vorstellen, wie wir uns entschieden haben. Als es
dann April wurde, stieg die Nervosität in der Gruppe. Trotzdem wurde das
Training nur minim gesteigert. Anfangs hatte ich noch das Ziel meine Zeit von
55 Minuten zu schlagen, doch im April sah ich ein, dass das wohl kein
realistisches Ziel ist und reduzierte meine Erwartungen zu “unter einer Stunde”.
Am Lauftag selber erreichte unsere Nervosität seinen Höhepunkt und trotzdem war die Motivation gross. Wir trafen uns um 8:30 in Downtown Vancouver, eine Gruppe von 10 Personen aus aller Welt – Mexico, Holland, Kolumbien, Venezuela und der Schweiz. In mitten von 40’000 anderen Läufern warteten wir also auf den Start. Nach der Nationalhymne ging es dann los und das Adrenalin flutete durch den Korper, wir waren bereit!
Der Lauf hat sehr viel Spass gemacht, vor allem am Anfang –
viele Musiker spielten am Strassenrand und eine Menge Zuschauer hatten es sich zur
Aufgabe gemacht, uns anzufeuern. Die erste Herausforderung war die erste Brücke,
Burrard Bridge. Wenn man mit dem Bus darüber fährt, erscheint sie relativ flach,
doch wenn man darüber rennt, ja dann merkt man erst, dass die Steigung steiler
ist, als angenommen. Nach der Brücke hatte ich ein kurzes Tief, aber gemeinsam
mit Kirsten holten wir uns gegenseitig wieder daraus heraus. Bis zu Kilometer 9
verlief also alles ziemlich entspannt, doch dann merkt ich, dass ich langsam
ans Ende meiner Kräfte kam und es stand uns ja noch die zweite Brücke bevor – Cambie Bridge,
die sogar noch steiler war. Dank Eduardo und Kirsten wurde aber auch diese
Hürde geschafft. Am Schluss überquerten Eduardo und ich die Ziellinie
gemeinsam, Hand in Hand. Ein schöner Abschluss des Rennens!
Am Schluss hat es wirklich die ganze Gruppe ins Ziel
geschafft. Die Freude, das Rennen geschafft zu haben, überwog dann auch die
Schmerzen. Nach dem Lauf ging es ins Stadion, BC Place, um ein paar Snacks zu
essen und die Rangverkündigung zu schauen. Die schnellsten Läufer haben den
Lauf in 29 Minuten absolviert!! Später ging es gross Brunchen und das haben wir
uns auf jeden Fall verdient. Sogar das Wetter hat mitgespielt und es hat erst
nach dem SunRun angefangen zu regnen. Dadurch hatten wir die perfekten
Wetterkonditionen!
Der einzige Wermutstropfen bleibt die
absolvierte Zeit – mein Ziel war es, den SunRun unter einer Stunde zu laufen.
Im Ziel waren es dann 1:01. Was fur ein Ärger!! Naja, wenn man nicht trainiert,
ist das wohl die verdiente Quittung. Auf jeden Fall ist das Motivation genug, noch einen
weiteren 10km Lauf zu rennen. Ich halte euch auf dem Laufenden!
2015 vs. 2017 |
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ENGLISH VERSION
From time to time you have to set a sporting goal - for yourself and the rest of the world. For this reason I set myself the goal of running another 10k run and I proved myself that I can definitely do better.
We write January,
5, 2015 – a group of women that is ready to hit the road, ready to compete in a
10km run, the Vancouver SunRun 2015. The preparation was taken pretty serious,
sometimes a little more, sometimes a little less. They started to practise in
January, the group run twice a week along English Bay, taking advantage of the
beautiful setting at the Vancouver sea side. Highly motivated to run this 10km
under an hour, the group run over bridges, along beaches and in the forest. The
weather was great in spring 2015, the motivation was high. The reward was a
great SunRun with a time of 55 minutes. Not bad for the first run!
We write January
13, 2017 – a group of guys and women was ready to hit the road again, ready to
compete in a 10km run, the Vancouver SunRun 2017. The motivation was high when
the decision was made on a Friday night in a Pub after a couple of beers. The
first run was successfully completed on January 21, three months before the
SunRun and the optimistic mood was still high. What followed were weeks of ups
and downs, more downs then ups. Vancouver went through the worst spring since
60 years. First it was snowing and then it was raining for 2 months straight. First,
the group was okay with skipping training, the SunRun was still weeks, even
months, ahead. But when the weather didn’t got better, the group realized that
they have to run, no matter what weather. But would you go for a run on Sunday
morning when you wake up and you hear the rain crackles at your window? Well, you
can imagine what decision we made. When April started, everyone got a little
nervous. But we didn’t increase our trainings a lot, the weather still kept us
inside. In the beginning, my primary goal was to compete my previous time of 55
minutes but by April I gave up the hope on being that fast and focused on the
goal “under one hour”.
It’s race day and nervousness reached the peak but everyone was excited to do it. We met at 8.30 in Downtown, a group of 10 people from all over the world – Mexico, Holland, Columbia, Venezuela and Switzerland. In the middle of 40’000 other runners, we waited for the start. After the national anthem it was time to get ready. When the countdown started, the adrenaline was rushing through my body and the excitement for the run was huge.
The run was a lot of fun, especially in the beginning – there were a lot of musicians along the run to cheer you and a lot of people who came to be part of this event. The first tough part was Burrard Bridge. In the bus it always seems like an easy flat bridge, but running over it makes you realize that it is quite a steep bridge. After the bridge I had a little down but together with Kirsten we went through that and until kilometer 9 everything was fine. But then it got really tough and we had to cross another bridge – Cambie Bridge – which is even stepper. I couldn’t wait for the finish line and luckily Kirsten and Eduardo pushed me to the finish line. We crossed the finish line together, Eduardo and me, hand in hand, which was a nice way to finish this 10km run. <3
In the end, we
all made it and the happiness after the race was definitely worth the pain
during the race. After the run, we enjoyed some snacks in B.C place, the
stadium, and then we went for a big brunch – I would say we deserved it. Right
after the run, it started to rain – lucky us, we had the perfect weather for
the run itself.
Well, the only
drop of bitterness is that we missed our goal by only one minute – we wanted to
run under an hour and our time was 1:01. That’s reason enough to do a second
10km run this year and I guess we should sign in as long as we are still on
this “SunRun high”. Soon we will get back to our lazy attitude *hahaha*. We are
thinking about the “Tough Mudder” in Whistler, that would be something
completely new for me!! I’ll keep you posted!!
2015 vs. 2017 |
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